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Stadt Usedom

Die Stadt, die der Insel ihren Namen gab

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Wilhelmshof

1721 als Königliche Amts-Domäne gegründet und zu Ehren des Königs Friedrich Wilhelm I. „Wilhelmshof“ genannt. Die Domäne formiert sich aus den Vorwerken Wilhelmshof und Mönchow. Hervorgegangen sind die Vorwerke aus ursprünglichem Klostereigentum, insbesondere des „Kawell-Ackers“ und zweier Mönchower Bauernstellen.

 

Der Kavell-Acker ist mit dem slawischen Ort Bresiz (Birkenort) verbunden, der 1168 als Besitz des Klosters Grobe (villa Bresiz) durch Bischof Adalbert von Kammin bestätigt, aber nach 1267 nicht mehr genannt wird1. Zu dieser Zeit wird der bis nach Grobe reichende Kavel-Acker vom Klosterhof Grobe betrieben, das Dorf Bresiz ging ein.

 

Nach Verlegung des Klosters nach Pudagla in den Jahren 1307-1309 wurden die gesamten Flure von Grobe und Bresiz an die Stadt Usedom verpachtet, die den Acker an Usedomer Bürger weiterverpachtete.

 

Nach der Säkularisierung des Klosters, 1534, ging der Kavel-Acker in das Herzogliche Amt Pudaga über, wurde aber weiter an die Stadt Usedom verpachtet. Daran änderte sich auch nichts, als 1607 von den damals 6 Pommernherzögen der Kavell-Acker zusammen mit den 2 „Mönchenschen“ Höfen für 5000 Rthl. an den Amtshauptmann Christoph Neuenkirchen verpfändet wurde.

 

Erst 1720/212 erfolgte die Wiedereinlösung des verpfändeten Kavell-Ackers und Gründung des Domänen-Vorwerks, das vom Generalpächter des Amtes Pudagla an den Domänenpächter weiterverpachtet wurde.

 

Die Königliche Pachtdomäne der Vorwerke Wilhelmshof (vormals Kavellacker) und Mönchow werden von einem Pächter besorgt. Die Dienste verrichten 21 untertänige Bauern der Amtsdörfer Liepe, Warthe und Grüssow des Lieper Winkels. Die untertänigen Bauern der Amtsdörfer des Usedomer Winkels leisten Hilfsdienste. Die Domäne errichtet und betreibt eine Ziegelei.

 

18623 hat die Staatsdomäne 98 Bewohner mit 14 Haushaltungen in 5 Wohnhäusern. Die Domäne Wilhelmshof hatte eine Vorreiterstellung für die Usedomer Landwirtschaft. So wurde der Kartoffelanbau gefördert und die ersten Zuckerrüben auf Usedom angebaut.

 

1946 wurde die Domäne im Rahmen der Bodenreform in der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) in Parzellen von

 

2010 hatte Wilhelmshof 32 Einwohner. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird gegenwärtig z. T. als Pachtland von der Usedomer Agrar GmbH bewirtschaftet. M. Störr

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1 Pommersches Urkundenbuch I. Band 786-1253: Urkunde Nr. 51a von 1168, Köln Wien, 1970 (Böhlau).
 
2 Brüggemann, L. W. (1779): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern – Erster Teil, S. 257,– Stettin.
 
3Berghaus, H. (1865): Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen – II. Teil, Band I, S. 569, Anclam (Dietze).